Stell dir den traditionellen Designer vor: Umgeben von farbenfrohen Skizzenbüchern, Bleistiften verschiedener Härtegrade und vielleicht einem vertrauten Grafiktablett. Er skizziert, verwirft, skizziert erneut und bringt langsam seine kreativen Visionen aufs Papier beziehungsweise auf den Bildschirm. Dieses Bild des Designers, das viele von uns im Kopf haben, ist geprägt von Handarbeit, Sorgfalt und vor allem von der einzigartigen menschlichen Kreativität.
Doch heute hat sich das Bild gewandelt. Der Designer von heute sitzt immer noch in seinem kreativen Nest, aber an seiner Seite thront ein neues, mächtiges Werkzeug: die Künstliche Intelligenz. KI im Design ist kein futuristisches Konzept mehr, sondern eine Realität, die das kreative Spielfeld grundlegend verändert hat.
Die Einführung von KI in den Designprozess hat eine Menge an Möglichkeiten eröffnet. Sie hat die Art und Weise, wie wir Konzepte erstellen, interpretieren und umsetzen, neu definiert. Doch was genau hat sich geändert?
Vorbei sind die Zeiten, in denen Designer stundenlang an einer einzigen Designiteration arbeiten mussten. Mit KI-gesteuerten Tools können sie nun in Minuten erzeugt werden. Diese Tools, wie Midjourney (dazu gleich mehr), können eine Fülle von Designoptionen generieren, basierend auf bestimmten Parametern oder Stilen. So können Designer schnell verschiedene Designkonzepte testen und verfeinern.
Auch die Art und Weise, wie wir mit Daten umgehen, hat sich verändert. Früher waren Designer darauf angewiesen, ihre Entscheidungen auf Intuition und Erfahrung zu stützen. Heute ermöglicht die KI eine datengesteuerte Entscheidungsfindung. Sie kann Muster und Trends in großen Datenmengen erkennen, die für das menschliche Auge schwer zu erfassen wären. So können Designer fundierte Entscheidungen treffen, die auf echten Benutzerdaten und -verhalten basieren. Ist der traditionelle Designer also abgelöst?
Trotz der beeindruckenden Fähigkeiten der KI, gibt es auch Herausforderungen und Grenzen. Eine davon ist, dass KI, obwohl sie menschenähnliche Designs erstellen kann, immer noch nicht die emotionale Intelligenz und Kreativität eines menschlichen Designers besitzt. KI kann Muster und Trends analysieren und darauf basierende Designs erstellen, aber sie kann nicht die emotionale Resonanz oder den kulturellen Kontext verstehen, die oft in menschlichen Designs zum Ausdruck kommen. Oder – um es noch anders auszudrücken – die KI trifft nicht immer den Geschmack des Designers, der in der Regel schon ein Bild vor Augen hat.
Die Frage stellt sich also: Wird KI den menschlichen Designer ersetzen? Unsere Antwort ist ein klares Nein. KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz. Sie ist da, um uns zu unterstützen, nicht um uns zu ersetzen. Auch wenn wir das volle Potenzial der KI heute noch nicht erfassen können und die Entwicklung schnell voranschreitet.
Wo führt uns also dieser Weg hin? Nun, wir sehen eine Zukunft, in der KI und menschliche Kreativität Hand in Hand gehen, um noch nie dagewesene Designlösungen zu schaffen. KI wird weiterhin Routineaufgaben automatisieren und Designern damit mehr Zeit für das kreative Denken und das Handwerk des Designs lassen. Sie wird auch weiterhin dabei helfen, datengesteuerte Entscheidungen zu treffen und personalisierte Benutzererfahrungen zu schaffen.
Ein Beispiel für die aufregenden Möglichkeiten, die die KI bietet, ist Midjourney. Dieses Tool ist in der Lage, Text in Bilder zu verwandeln, was den Prozess der Visualisierung von Konzepten enorm beschleunigt. Stell dir vor, du könntest einfach eine Beschreibung eines Produkts oder einer Szene eingeben und Midjourney würde ein passendes Bild dazu erschaffen. Kein stundenlanges Durchsuchen von Bilddatenbanken mehr, kein mühsames Erstellen von Illustrationen von Grund auf neu. Schau dir dazu unser Beispiel an:
Der Auftrag:
Das hamburger Unternehmen CaptnCoffee wollte seinen Auftritt modernisieren und dafür ein neues Logo gestalten lassen.
Der Befehl an die KI:
„captain riding a kraken, black and white illustration“
Die KI schlägt vor:
Als ersten Aufschlag bietet Midjourney immer vier Bildvarianten an. Auf Wunsch können von jedem Bild noch weitere Varianten erstellt werden. Jetzt hatten wir eine gute Basis für weitere Gespräche mit dem Kunden.
„Design“aufwand: 10 Sekunden (Schreiben des Befehls)
Back to the roots:
Nach Sichtung der Ergebnisse von Midjourney wurde der kreative Prozess weitergeführt und eine Illustration per Hand entworfen. (Work in progress)
Fazit:
Midjourney bietet eine ganze Menge Output für den kreativen Schaffungsprozess. Unserer Erfahrung nach kann die KI sehr detailierte Ergebnisse liefern, die beispielsweise von einem Foto nicht zu unterscheiden sind. Dennoch zeigte uns das Beispiel, dass in Details oft logische Fehler stecken. Auch die geringe Auflösung (ausschließlich Pixel-Daten!) sorgen noch für Probleme im Alltag.
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Um die Möglichkeiten der KI im Design noch besser zu illustrieren, werfen wir einen Blick auf zwei weitere Werkzeuge, die KI nutzen, um den Designprozess zu revolutionieren.
Diese beiden Tools sind hervorragende Beispiele dafür, wie KI das Design verändert und verbessert. Sie zeigen, dass KI nicht nur dazu dient, die Effizienz zu steigern, sondern auch dazu, Designern dabei zu helfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und ihre Arbeit auf ein neues Level zu heben. Sie zeigen, dass KI und Design keine gegensätzlichen Kräfte sind, sondern Partner, die zusammenarbeiten, um beeindruckende, kreative Lösungen zu schaffen.
In den letzten Monaten haben viele Anbieter einen Weg gefunden, um ihre Produkte mittels KI aufzuwerten. Wir glauben, dass dies erst der Anfang ist. Denn die Möglichkeiten scheinen endlos.
Canva Assistant
Canva, ein allseits bekanntes Online-Design-Tool, hat sich durch die Integration von KI einen Schritt weiterentwickelt. Es stellt Designern einen virtuellen Assistenten zur Seite. Das Tool analysiert ihre Arbeit in Echtzeit und bietet Vorschläge zur Verbesserung. Vielleicht ist die Schrift zu klein oder die Farbe passt nicht ganz. Besonders für aufstrebende Designer ist dieses Feature ein Segen, da es ihnen hilft, ihre Fähigkeiten zu verfeinern und gleichzeitig beeindruckende Designs zu erstellen.
Selbst wenn erfahrene Designer zu stolz sind, um sich von einem Programm helfen zu lassen, glauben wir, dass Canva Assitant besonders denen hilft, die eigentlich keine Profis sind. Kleine Start-Ups, die sich externe Hilfe nicht leisten können.
Adobe Sensei + Firefly
Adobe, der Titan der Design-Software, hat sich ebenfalls der KI-Revolution angeschlossen. Mit Adobe Sensei, ihrem KI-geführten Assistenten, hat Adobe den Designprozess auf eine neue Ebene gehoben. Damit ist es möglich, Objekte in Photoshop mit einem einzigen Klick auszuwählen oder den Stil eines Bildes auf ein anderes Design zu übertragen. Durch die Nutzung von maschinellem Lernen kann Sensei eine Vielzahl von Aufgaben automatisieren und verbessern, was den Designprozess vereinfacht und mehr Zeit für die kreativen Aspekte der Arbeit lässt.
Ganz neu im Sortiment ist auch Adobe Firefly. Zwar noch in der Beta, aber bald in Photoshop integriert, liefert der „KI-Kunstgenerator“ beeindruckende Ergebnisse. Ein Foto ist ungünstig angeschnitten? Kein Problem, die KI kann den fehlenden Teil ergänzen. Sogar ganze Landschaften kann das Tool zaubern. Sommerliches Flair soll sich in Schnee verwandeln? Ein paar Worte genügen und Firefly legt los. Das Tool wird den Design-Prozess erheblich vereinfachen.
Midjourney sieht sich scheinbar als eine Art Visionär. Das zumindest liefert die KI auf die Frage, wie sie sich selbst sieht. Wir glauben aber, die KI hat noch ein paar Verständnisschwierigkeiten.
Der Künstler Boris Eldagsen nahm in diesem Jahr bei den renommierten Sony World Photography Awards 2023 teil und gewann in der Kategorie „Kreativ“ den ersten Platz. Was viele nicht wussten: Sein Werk wurde mittels KI generiert. Er selbst hatte dies beim Einreichen angegeben und den Preis am Ende abgelehnt. Für ihn war es ein Experiment, das nun Fragen aufwirft. Was bedeutet Fotografie in einer Welt, die auf Knopfdruck täuschend echte Bilder generieren kann? Wer kann überhaupt den Unterschied erkennen? Durch die Informationsflut des Internet sind wir ohnehin schnell der Meinung, alles was online steht und halbwegs plausibel klingt, müsse die Wahrheit sein. Wie kann man da verlangen, dass ein täuschend echtes Foto auf einem Smartphone betrachtet als nicht glaubwürdig eingestuft wird? Oder zumindest als KI-generiert statt mit einer Kamera eingefangen.
Das Beispiel zeigt sehr gut, warum viele Menschen Bedenken gegenüber der KI haben. Sie kann uns an vielen Stellen bereits ersetzen. Ein Fotograf braucht nicht mehr auf den richtigen Sonnenstrahl zu warten, um das perfekte Foto der Rocky Mountains zu schießen, wenn er Midjourney seine Wünsche einfach mitteilen kann und nach 60 Sekunden das passende Ergebnis geliefert bekommt.
Was die KI jedoch nicht kann: Bewerten. Am Ende ist und bleibt die KI ein Computerprogramm. Es kann zwar daraufhin trainiert werden, Schlussfolgerungen zu ziehen, aber es entwickelt dadurch keinen eigenen Geschmack wie ein Mensch. Oder anders ausgedrückt: Die KI verfolgt kein Ziel mit ihrer Arbeit. Sie will sich nicht selbst verwirklichen. Zumindest können wir das nur hoffen.
Trotz aller Vorteile, die KI bietet, wollen wir betonen, dass der menschliche Faktor im Design unersetzlich ist. Es ist die menschliche Kreativität, die Emotionen und tiefergehende Bedeutungen in Designs einbringt. Es ist der menschliche Designer, der die kulturellen Nuancen und den Kontext versteht und in die Arbeit einfließen lässt. Und es ist der Mensch, der in der Lage ist, empathische und authentische Verbindungen zu den Benutzern herzustellen.
Die Künstliche Intelligenz hat das Design revolutioniert und uns neue Möglichkeiten eröffnet, die vorher undenkbar waren. Sie hat die Art und Weise, wie wir arbeiten, neu definiert und uns ermöglicht, effizienter, präziser und datengesteuerter zu arbeiten. Aber trotz aller Fortschritte und aller neuen Möglichkeiten, die sie bietet, bleibt eines klar: Der menschliche Designer – so wie wir ihn uns vorstellen – bleibt unersetzlich. Seine Rolle entwickelt sich nur weiter.
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